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Bloß nicht nachlassen!

Auszeit vom Job – Verwirklichen Sie Ihren Traum!

In den vergangenen Wochen sind gleich mehrere Studien zum Thema Frauen im Arbeitsleben erschienen, mit deren Ergebnissen ich mich weder anfreunden kann noch will. Eines davon lautet: Viele Mütter wollen keine frühe Rückkehr in den Beruf. Im Durchschnitt halten sie es für richtig, erst drei Jahre nach der Geburt ihres Kindes wieder zu arbeiten – und zwar in Teilzeit. Einen Vollzeitjob können sich die meisten Frauen erst ab dem siebten Lebensjahr des Kindes vorstellen.

Die anderen frisch veröffentlichten Studien weisen in eine ähnliche Richtung. So leisten Frauen noch immer 60 Prozent mehr unbezahlte Arbeit im Haushalt, bei der Kinderbetreuung und der Pflege von Angehörigen als Männer. Und in keinem anderen OECD-Staat tragen Frauen so wenig zum Familieneinkommen bei wie in Deutschland. Der durchschnittliche Anteil am Familieneinkommen beträgt 22 Prozent, in Dänemark sind es 42 Prozent. Und schließlich: In den 160 börsennotierten Firmen aus Dax, MDax, SDax und TecDax arbeiten nur 45 weibliche Vorstände gegenüber 630 männlichen. Das ergibt einen Frauenanteil von gerade einmal 6,7 Prozent und auch bei 90 Prozent der Neueinstellungen kommen Männer zum Zug.

Diese Zahlen zeigen mir mehr als deutlich: Wir dürfen in den Bemühungen um die Gleichberechtigung nicht nachlassen, denn sie ist noch lange nicht erreicht. Zum einen liegt das an der nach wie vor männerdominierten Arbeitswelt, die es Frauen schwerer macht als Männern, in hohe Positionen aufzusteigen. Zum anderen liegt es aber auch an den traditionellen Rollenbildern in unseren Köpfen – auch denen der Frauen. Hier hält sich hartnäckig das Bild von der fürsorglichen Mutter, die zu Hause bleibt oder in Teilzeit arbeitet, statt sich mit ihrem Mann die Erwerbsarbeit und die Erziehungsarbeit gleichberechtigt zu teilen. Denn auch das ist möglich und dafür sollten wir weiterhin kämpfen.

Denn völlig klar ist doch: Ohne die Unterstützung des eigenen Mannes schafft es kaum eine Frau, frühzeitig wieder in den Beruf einzusteigen und eine gute Position zu erreichen. Die Doppelbelastung von Kindern und Karriere allein zu tragen, ist ein immenser Kraftakt und kann direkt in den Burnout führen. Trotz aller Ermutigung zum beruflichen Erfolg möchte ich natürlich auch, dass wir Frauen auf unsere Kräfte achten und uns nicht auspowern. Und so fängt die Gleichberechtigung bei der Partnerwahl an und geht am Küchentisch weiter - dort, wo die Aufgabenverteilung zwischen Mann und Frau verhandelt wird. Stehen wir selbstbewusst für unseren Plan ein, Familie und Beruf miteinander zu vereinen und fordern wir konsequent die Unterstützung des Partners ein. Dasselbe gilt im Beruf: Nehmen wir ganz bewusst einen gleichberechtigten Platz neben unseren männlichen Kollegen ein. Das heißt: nicht mit weniger anspruchsvollen Aufgaben oder weniger Gehalt als die Männer abspeisen lassen! Selbstausbeutung ist nicht der richtige Weg.

Wir modernen Frauen brauchen den Erfolg – für unsere Zufriedenheit, für unser Selbstbewusstsein, aber auch für unser Bankkonto und unsere Altersvorsorge. Denn hält die Partnerschaft am Ende doch nicht, ist es bei dem derzeit vorherrschenden Modell die Frau, die den monetären Preis dafür zahlt. Von einer gleichberechtigten Aufgabenverteilung hingegen profitiert auch der Mann: Er steckt nicht länger allein in der Versorgerrolle und kann sein Leben facettenreicher gestalten – mit mehr Zeit für die Familie und auch mehr Zeit für sich selbst.  

 

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