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Gelassen bleiben im größten Stress

Sie arbeiten unter Hochdruck an einem Bericht, der Kunde hat schon dreimal angerufen und nachgefragt? Der Chef hat schlechte Laune und hat sich ausgerechnet Sie ausgesucht, um Dampf abzulassen? Sie gehen schon mit Bauchschmerzen zur Arbeit, weil eine wichtige Präsentation ansteht und sie sich nicht ausreichend vorbereitet fühlen?

Nicht einfach, in solchen Momenten gelassen zu bleiben. Fast scheint es so, als hätten wir verlernt, auf gesunde Weise mit dem täglichen Arbeitsstress umzugehen, ihn richtig einzuordnen und nicht unser Leben davon bestimmen zu lassen. In einer Umfrage der Techniker Krankenkasse gaben 63 Prozent der Frauen und 52 Prozent der Männer an, sich unter Dauerdruck zu fühlen. Das muss nicht sein! Schließlich gibt es noch mehr im Leben als lange To-do-Listen und nervende Kollegen.

Mangelnde Gelassenheit im Job ist ungesund und kann zu Schlafstörungen, Magenbeschwerden, Tinnitus oder sogar Depressionen führen. Es fängt schon damit an, dass wir in stressigen Situationen in hektische und flache Atmung verfallen und uns dadurch noch schlechter fühlen, weil wir mit zu wenig Sauerstoff versorgt werden. Die erste Notfallmaßnahme ist daher, bewusst zu atmen. Bewährt hat sich die 4-6-8-Methode: Tief durch die Nase einatmen und bis vier zählen. Dann die Luft anhalten und bis sechs zählen. Schließlich besonders langsam und tief ausatmen und dabei bis acht zählen. Das lässt uns innerhalb von Minuten zur Ruhe kommen und konzentriert bleiben, statt in Panik zu verfallen.

Als nächstes sollten wir uns einen Überblick verschaffen: Welche To-dos sind gerade besonders wichtig? Was müssen wir zuerst erledigen? Wenn die eiligsten Aufgaben identifiziert sind, hilft nur eins: den Praktikanten zum Kollegen schicken, die E-Mails links liegen lassen und das Telefon umschalten, bis der Bericht fertig ist. Scheinbar schnell zu erledigende Aufgaben halten uns nämlich länger auf, als wir ahnen! Vor lauter Klein-Klein kommen wir oft nicht zum eigentlichen. Gerade das Lesen von Mails ist immer wieder ein Störfaktor. Dabei reicht es meist völlig, wenn wir dreimal am Tag in den Eingangsordner schauen und ihn zwischendurch schließen. So setzen uns neu eintreffende Mails nicht unter Stress.

Wenn Kollegen oder gar der Vorgesetzte ihren Frust an uns auslassen: Bloß nicht zurückpöbeln! Denn das provoziert nur eine Gegenreaktion und führt zu weiterem Stress. Wer es schafft, gelassen zu bleiben, sorgt dafür, dass sich die Situation schneller entspannt. Und im Eifer des Gefechts keine Worte fallen, die man später bereut. Das heißt nicht, dass man sich alles gefallen lassen sollte! Aber es ist besser, später mit dem Betreffenden darüber zu sprechen, wenn er nicht mehr unter Strom steht.

Wichtig ist es auch, das Wörtchen „Nein“ vor dem Spiegel zu üben. Es tut nämlich gar nicht weh! Vielen fällt es trotzdem schwer, Aufgaben abzulehnen – auch wenn schon abzusehen ist, dass sie in der vorgesehenen Zeit nicht zu schaffen sind. Ein gut begründetes Nein zeigt, dass man seine Aufgaben im Blick hat und gut organisiert ist. Hat man sich doch mal zu viel aufladen lassen, dürfen Jobs auch delegiert werden. Meist sind die Kollegen hilfsbereit, denn sie wissen, dass sie selbst bestimmt mal um Unterstützung bitten werden.

Anderen zu helfen ist übrigens ein sehr effektives Mittel gegen Stress: Selbst wenn bei uns selbst gerade Land unter ist, sollten wir versuchen, Kollegen nach Möglichkeit zu unterstützen. Das verringert negative Gefühle und sorgt für gute Stimmung am Arbeitsplatz. Natürlich dabei immer auf die eigenen Belastungsgrenzen achten!

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