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Keine Angst vor Fehlern

Spitzenfrauen-BW | 16.06.2015

Die Topmanagerin Sheryl Sandberg, seit 2008 Geschäftsführerin von Facebook, hat für eine Karriere das schöne Bild vom Marathonlauf gefunden. Und dabei gleich einen gravierenden Nachteil für die weiblichen Teilnehmer ausgemacht. Denn, so erklärt sie: Während männliche Läufer stetig angefeuert werden („Das sieht gut aus! Weiter so!), entmutigt das Publikum Läuferinnen eher: („Du weißt, dass Dich niemand zwingt“, „Der Start war gut – aber wahrscheinlich wirst Du ohnehin nicht bis zum Ende mitlaufen wollen.“ Oder: „Warum läufst Du hier, wo Dich doch Deine Kinder zu Hause brauchen?“ Wenig verwunderlich, so folgert Sandberg, dass viele Frauen aufgeben.

Denn eines ist klar: Karriere zu machen verlangt Hartnäckigkeit, Durchsetzungsvermögen, strategisches Geschick und ständige Anstrengung. Es gibt Chefs, die unsere Leistungen nicht anerkennen und Kollegen, die uns die Butter vom Brot nehmen wollen. Da kann es in der Tat manchmal verlockend sein, die Laufschuhe an den Nagel zu hängen. Und doch gibt es viele Gründe dafür, sich weiter durchzubeißen und nicht auf der Zuschauerbank Platz zu nehmen. Denn letztlich fühlen sich die erzielten Erfolge richtig gut an. Unser Selbstbewusstsein wächst, wir bleiben auf Augenhöhe mit unseren Partnern und müssen auch nicht wegen einer niedrigen Rente zittern. Wenn wir uns diese Vorteile immer wieder vor Augen halten, bleiben wir motiviert und wissen stets, wofür wir uns auch immer wieder durch Durststrecken kämpfen.

Natürlich will ich aber niemanden dazu animieren, verbissen und mit heraushängender Zunge unmöglichen Zielen hinterherzujagen, denn das bewirkt – ebenso wie ein zu intensives Marathontraining – eine kontraproduktive Überanstrengung. Und diese endet, was die Karriere betrifft, leicht in Stresserkrankungen und Burnout. Mein Rat lautet daher: Sprechen Sie sich mit ihrem Partner ab, wie Sie beide den Langstreckenlauf schaffen können und teilen Sie sich Ihre Kräfte ein. Denken Sie ruhig über Vollzeit-light-Modelle wie die Vier-Tage-Woche nach. Und genießen Sie auch Ihre Elternzeit in vollen Zügen. Nur: Planen Sie Ihren Wiedereinstieg rechtzeitig und ziehen Sie Ihren Plan dann auch durch. Lassen Sie sich nicht aus dem Rennen werfen!

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