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Tandemfahrer gesucht!

Ich bin immer wieder begeistert, wie die junge Generation unsere Berufswelt verändert. In meinen Coachings und Seminaren erfahre ich es aus erster Hand: Viele Karrierestarter denken heute gar nicht mehr daran, sich im Job selbst auszubeuten. Statt viel Geld zu verdienen, wollen sie neben der Arbeit lieber genug Zeit zum Leben haben.

Gerade die großen Arbeitgeber haben inzwischen darauf reagiert: Dort ist es oft möglich oder sogar erwünscht, sich eine Stelle zu teilen. Möglich deshalb, weil die Unternehmen sich heute flexibel zeigen müssen, um die gewünschten Fachkräfte für sich zu gewinnen. Und erwünscht, weil die sogenannten Job-Tandems als besonders motiviert und effizient gelten. Die Tandempartner können zu Vorbildern für die ganze Belegschaft werden, indem sie Teamarbeit, Kommunikation und Eigenverantwortlichkeit vorleben. Im Idealfall inspirieren sich die beiden Kollegen und nutzen ihre jeweiligen Stärken und Kompetenzen, um die Aufgaben entsprechend unter sich aufzuteilen. Ein sehr fortschrittliches Konzept, wie ich finde.

Nicht immer aber findet sich zur richtigen Zeit der passende Tandempartner. Umso erfreulicher ist es, dass es neuerdings eine Jobpartnersuche im Netz gibt: Zwei junge Frauen haben eine Plattform gegründet (www.tandemploy.de), über die jeder, der sich eine Stelle teilen möchte, ein geeignetes Gegenstück suchen kann. Genau solche Innovationen sind es, die wir brauchen, wenn es mit der Gleichberechtigung und der besseren Vereinbarkeit von Job und Familie voran gehen soll.

Das gilt auch und vor allem für die Führungsetage: Teilzeit oder Jobsharing werden in gehobenen Positionen immer beliebter. Gerade da tun sich aber viele Unternehmen noch immer schwer. Als Gegenargument führen sie an, dass ein Manager nicht nur halbtags vor Ort sein kann. Wer im Beruf nicht dauernd präsent ist, gilt als weniger ambitioniert – und damit ungeeignet für Leitungsaufgaben. Dabei kann doch ein Vorgesetzter, der auf seine persönliche Work-Life-Balance achtet, ein wunderbares Rollenmodell sein!

Das hartnäckige Beharren auf möglichst vielen Arbeitsstunden ist wohl nur noch eine Frage der Zeit. Die Generation Y geht bereits mit gutem Beispiel voran.

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