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Wenn zwei sich streiten...

Wenn zwei sich streiten, schlichtet die Dritte

Wenn zwei sich streiten, schlichtet die Dritte

In den Nachrichten lässt sich gerade wieder vielfach beobachten, wie Menschen mit Konflikten umgehen und wie sie versuchen – mal mehr, mal weniger entschlossen – sie zu lösen. So wird sich etwa die Europäische Union in den nächsten Jahren viel mit Donald Trump und seinen ganz speziellen Auffassungen über eine Zusammenarbeit beschäftigen müssen. Und auch im Fußball kommt es zu Verwerfungen, wie erst kürzlich zwischen dem Dortmunder Trainer Thomas Tuchel und dem Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, die zuletzt sogar öffentlich ausgetragen wurden. Dass es in solchen Situationen manchmal der Hilfe Dritter bedarf, um zwischen zwei verhärteten Positionen zu vermitteln, lässt sich leicht nachvollziehen. Denn die meisten von uns kennen Konfliktsituationen aus ihrem eigenen Berufsleben.

Vielleicht ist es der egoistische Kollege, der nur Dienst nach Vorschrift macht und uns alles aufbürdet, worauf er keine Lust hat. Im Gegenzug aber gern mal unsere Ideen als seine eigenen verkauft. Leider so geschickt, dass der Chef von all dem nichts merkt. Oder die Kollegin, die einem immer schon unsympathisch war und die dauernd über andere lästert. Dabei ist sie selber alles andere als eine Leuchte. Vielleicht wird auch das Budget zwischen zwei Abteilungen neu verteilt und das sorgt für Machtkämpfe und Spannungen.

Wo gearbeitet wird, da wird auch gestritten. Das lässt sich kaum vermeiden. Die Frage ist, wie die Konflikte ablaufen. Denn wenn die Gemüter der Streitenden erstmal erhitzt sind, wird es schnell unsachlich. Und wenn ein Streit eskaliert, kann sich das aufs Betriebsklima, die Motivation der Mitarbeiter und nicht zuletzt auch auf den Unternehmenserfolg auswirken.

Um dem entgegen zu wirken – oder sogar schon vorzubeugen, wenn noch alles stimmig ist –, gibt es Konfliktmanager oder Mediatoren. Nicht immer braucht es einen neutralen Dritten, der zwischen den Parteien vermittelt. Allerdings bietet sich diese Variante oft an, denn nicht jede Führungskraft ist auch ein guter Streitschlichter. Ich weiß das, denn ich hatte als Mediatorin oft genug mit Konfliktfällen zu tun.

Es ist leider so: Wenn sich die Fronten erst gebildet haben und die Gegner einander nicht mal mehr zuhören, bewegt sich nichts mehr. Argumente werden nicht mehr wahrgenommen, weil jeder denkt, sowieso schon zu wissen, was der andere sagt. Als Schlichter heißt es dann erstmal: zuhören und für eine gute Gesprächsatmosphäre sorgen. Ohne die üblichen Sticheleien und Schuldzuweisungen können sich die Parteien dann langsam annähern und schlussendlich eine gute Lösung finden.

Das Gute ist: Streit ist auch eine Chance zur Veränderung. Wo man sich nicht mehr auseinander setzt, herrscht nicht unbedingt ein dynamischer, kreativer Geist. Wichtig ist nur, dass immer wieder ein Weg gefunden wird, den alle Beteiligten mitgehen können. Sonst bleibt am Ende Groll zurück, der sich irgendwann wieder Bahn bricht.

Eine Einigung funktioniert aber nicht, wenn jeder auf seinem Recht beharrt, sondern nur, wenn alle auch Verständnis für die Gegenseite entwickeln. Gerade in stressigen Phasen fällt das alles andere als leicht. Daher ist das Wichtigste beim Konfliktmanagement, dass alle an einer Einigung interessiert sind. Bei einigen Vertretern auf dem politischen Tableau darf genau das wohl leider bezweifelt werden.  

 

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